Am Wochenende Treffe ich mich mit Lea und Henrik in Kampong Cham auf der Durchreise nach Sem Monrom in der Mondulkiri Province. In Kampong Cham ist der Hund begraben, es ist wirklich totlangweilig und so entschliessen Henrik und ich uns gleich am nächsten Tag den Bus nach Mondulkiri zu nehmen. Mit der Höhe über dem Meeresspiegel verändert sich die Landschaft von Reisfeldern, über Jungle zu Nadelwald. Ein Regenbogen Spannt sich am Horizont.
Bei der Ankunft stehen wieder ein paar Leute am Bus die einen überreden wollen in ihrem Hostel zu übernachten. Wir gucken uns eines der angebotenen Hostels an und entschließen uns für einen gemütlichen Bungalow. Danach Buchen wir eine 2 Tages Jungletour, denn deswegen sind wir hier. Dazu gehört eine Übernachtung im Dorf mitten im Nirgendwo und ein halber Nachmittag Elefantenreiten. Auf dem unbeleuchteten Rückweg zum Bungalow kann man den wunderschönen Nachthimmel mit Millionen von Sternen bewundern.
Am Nächsten Morgen frühstücken wir gut und verabschieden uns dann von der Zivilisation. Ein Auto bringt uns in ca. 20min aus der Stadt raus. Es beginnt mit grasbewahsenen Hügeln und ab und zu mal ein Baum. Nach ca. 1,5h kommen wir dann richtig in den Jungle. Alles ist mit Bäumen, Sträuchern und Bambus bewachsen und nur ein kleiner Pfad ist flach getrammpelt. Die Zirpen machen einen Haufen krach. Große Tiere, Spinnen und Schlangen begegnen wir nicht.
Nach 7Km erreichen wir einen gewaltigen Wasserfall. Eine Kleine Brücke aus 3 Bumbuslatten führt uns über das Wasser. Wo wir rast machen und unterhalb des Wasserfalls schwimmen gehen und uns abkühlen. Unser Guide serviert uns Essen: Es gibt Reis, Gemüse und Fleisch aus der to go Verpackung.
Nach 2 weiteren Stunden laufen erreichen wir ein kleines Dorf welches aus 4 Hütten besteht. Was für ein timing denn es fängt gerade an zu regnen. Eine Familie bietet uns Unterschlupf vor dem Regen und als wir warten das es aufhört zu regnen, schlafen wir ein. Als wir auffachen und der Regen vorbei ist, dämmert es uns, das wir hier die Nacht verbleiben werden. Die Hütte besteht aus Bambus und Palmenblättern. Es gibt kein fliesendem Wasser, gekocht wird über offenem Feuer im Haus und der Rauch irritiert unsere Augen. Strom wird erst am Abend über einen Generator erzeugt, mit dem eine Glühlampe und der TV betrieben wird. Im Haus laufen Hühner, Hunde, Katzen und Schweine rum. Geschlafen wird auf einem Holzbett auf Stelzen welches aus Bambuslatten zusammengebaut wurde. Wir dürfen zum Glück in Hängematten übernachten.
Den 8 Kindern der Familie haben wir Süßigkeiten mitgebracht und sie freuen sich sehr darüber. Wir machen Fotos von ihnen und zeigen ihnen wie sich ihre Zunge von den Lollis verfärbt hat. Am nächsten Tag geben wir ihnen noch Hefte und Stifte zum Malen und Schreiben. Eines der Mädchen malt Henrik und mich.
Zum Abendbrot gibt es Reis und Hühnchen mit Gemüse und Reiswein. Nach dem das Gemüse geschnibbelt ist darf die Katze die Reste vom Brettchen lecken. Yummy! Am nächsten Tag wird auf dem Brettchen dann wieder unser Mittag zubereitet.
Nach dem wir uns dann noch am Wasserloch geduscht haben, fallen wir 20Uhr totmüde vom vielen Wandern in unsere Hängematte und verbringen die Nacht er schlecht als recht. Während wir schlafen schaut das ganze Dort bei uns in der Hütte Asiatische Kung Fu Filme.
Am nächsten Morgen bin ich schon früh wach. Henrik wir 1h später um 7Uhr auch wach. Zum Frühstück bekommen wir Tee und Baguett mit Ananasmarmelade. Im Morgengrauen, nach einer schlechten Nacht tut mir alles weh und ich fühle mich schmutzig. Meine Klamotten sind schmutzig und stinken und die Kinder die an mir hängen und von mir getragen werden wollen sind auch alle dreckig und ich bin doch irgendwie froh heute Abend wieder in der Zivilisation zu sein.
Dann wird wieder weiter gewandert. Wir erreichen einen kleineren Wasserfall der ca 2m hoch ist. Von diesem springen wir runter und planschen. Danach geht es weiter. Unterwegs sehen wir 2 wilde Affen in Den Bäumen hängen. Da uns der letzte Tag und die Nacht in den Knochen stecken, kommt der Elefant mitten im Jungle wie gerufen. Jedoch gibt es nur super kleine Trampelpfade und gerade laufen wir einen rutschigen, steilen Abhang auf einem kleinen Pfad entlang. Der riesen Elefant kann doch da unmöglich lang laufen??!!!
Als wir es einmal auf den Elefant geschafft hatten und uns in den Korb auf dem Tier gequetscht hatten, ging es los. Wir schreien und kreischen vor Angst weil wir denken aus dem Korb zu fallen als der Elefant sich in gang setzt um diesen steilen, schmalen Pfad entlang zu laufen. Nach ca. 5min gewöhnen wir uns langsam daran und sind total beeindruckt wie so ein riesiges und schwerfällig und unbeholfen scheinendes Tier so präzise einen dicken Fluss nach dem anderen ganz gezielt auf den richtigen Platz setzt um sich durch den dichten Jungle zu manövrieren.
An einer Raststelle am Wasser angekommen gehen wir die riesen Tiere Waschen. Das ist wirklich ein Erlebnis. Wir können endlich aus dem Korb raus und sitzen nun direkt auf dem Rücken. Die Haut ist rau und die dicken schwarzen Haare pieksen mir in die Beine. Auf einmal holt unser Elefantentreiber eine Packung Anti-Schuppen-Shampoo aus der Tasche und sagt wir sollen sie öffnen. Henrik und ich gucken uns verdutzt an. Kriegen Elefanten Anti-Schuppen-Shampoo? Nein, es ist nur für unseren Elitreiber der sich im Fluss mit den Elefanten gleich selbst auch mit wäscht.
Danach machen wir uns auf dem Rückweg. Diesmal kann einer von uns auf dem Hals des Elefanten reiten und der andere im Korb. Nach der Hälfte der Strecke wechseln wir uns ab. Wenn es Berg runter geht halten wir uns gut fest. Wenn es gerade Strecken sind dann ist das rhythmische Schaukeln fast entspannend. Von oben hat man einen ganz anderen Blick auf den Jungle. Unser Guide meinte, dass die giftigen Spinnen alle oben in den Bäumen sitzen. Als mir auf einmal eine kleine Bunte Spinne über das nackte Bein läuft schreie ich lauthals und fege sie mit meiner Hand vom Bein. *Schüttel*
Der Ausflug war super Abenteuerlich und hat viel Spaß gemacht, aber es ist gut wieder in der Zivilisation zu sein. Wieder zurück in unserem gemütlichen Bungalow, mit Dusche. An dem Abend machen wir nicht mehr viel. Wir sind super geschafft, essen Abendbrot und packen unsere Sachen und bereiten unsere Abreise am folgenden Morgen vor.
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